Im aktuellen Fall zwischen Sanofi und dem Generika-Hersteller Accord hat das Gericht in Paris das Patent von Sanofi für das Chemotherapie-Medikament Jevtana vollständig widerrufen. Das Patent EP 2 493 466, das eine neue Anwendung des Wirkstoffs Cabazitaxel in Kombination mit Prednison oder Prednisolon zur Behandlung von hormonrefraktärem metastasiertem Prostatakrebs schützt, wurde aufgrund mangelnder Erfindungshöhe in Anbetracht früherer klinischer Daten aus Phase I und II sowie laufender Phase-III-Studien für nichtig erklärt. Dies ist ein weiterer Rückschlag für Sanofi im Rechtsstreit mit Generika-Herstellern.
Sanofi hatte zuvor erfolglos versucht, eine einstweilige Verfügung gegen die Generikahersteller zu erwirken. In Frankreich ist der Streit mit Teva und Ever Pharma bereits beendet, nachdem Sanofi seine Berufung und die Klage in der Hauptsache zurückgezogen hat. Accord vermarktet seit 2021 eine eigene Generikaversion von Jevtana in Frankreich, und ähnliche Generika sind nach Entscheidungen in Großbritannien und Deutschland in weiteren europäischen Ländern im Handel.
Die Streitigkeiten sind jedoch noch nicht vollständig abgeschlossen. Im April 2025 wird die Beschwerde gegen die Patenterteilung vor der Technischen Beschwerdekammer des Europäischen Patentamts verhandelt. Parallel dazu laufen vor dem Münchener UPC eine Patentverletzungsklage und eine Widerklage auf Patentnichtigkeit. In diesen Verfahren sind neben Accord auch Zentiva, Dr. Reddy’s und Stada beteiligt.
Dr. Reddy’s wird in dem Verfahren vor dem UPC von Marco Stief, Christian Meyer und Andreas Ledl vertreten (Fallnummer ACT_16119/2024).
Dieser Text ist eine Kurzfassung des Presseartikels aus JUVE Patent. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.
